re:publica campus: No Trade und No Land
Prof. Susanne Baldermann und Prof. Tilman Brück (IGZ) im Gespräch
23.09.2020
In der Session „Alternative nachhaltige Nahrungsquellen – (Umbrüche im) Ernährungssystem in Extremsituationen“ ging es zunächst um gegenwärtige Trends, die als Treiber für die extremen Zukunftsszenarien identifiziert wurden, auf denen das Forschungsprojekt fußt. Das „No Trade“-Szenario kann vor allem durch zwei Entwicklungen begünstigt werden, sagte Tilman Brück. Einerseits könnten Bemühungen für den Umweltschutz wie beispielsweise die Einbeziehung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe bei der Produktion von Nahrungsmitteln in die Preisgestaltung dazu führen, dass der globale Handel nicht mehr rentabel wäre. Andererseits wären politische Entscheidungen, die zu einer Abschottung der Märkte führen, denkbar. Ein „No Land“-Szenario, also der Rückgang verfügbarer Ackerfläche für die Lebensmittelproduktion, wäre hingegen überwiegend aufgrund negativer Folgen des Klimawandels denkbar: vor allem Trockenheit führt zu einer Versalzung von Böden. Aber auch die Urbanisierung und steigende globale Bevölkerung setzt das Ernährungssystem weiter unter Druck, ergänzte Susanne Baldermann.