Makroalgen: Eine wertvolle Nahrungsquelle für die Ernährung der Zukunft

Makroalgen, sind reich an Vitaminen, essentiellen Aminosäuren und Ballaststoffen. Trotz ihres Potenzials sind sie auf dem europäischen Lebensmittelmarkt bisher kaum vertreten. Makroalgen gelten als Novel Food, da sie eine neue und nachhaltige Alternative zu traditionellen Lebensmitteln darstellen. Ihre Verwendung in Lebensmitteln wird zunehmend erforscht, um neue Geschmacksprofile und funktionelle Vorteile zu erschließen.

Carotinoide sind natürliche Farbstoffe. (Foto: H. A. Tran , DIfE)

Vorherige Untersuchungen legten den Fokus auf die chemische Zusammensetzung verschiedener Makroalgenarten und identifizierten diese als potenzielle Quellen für Vitamine, Carotinoide, Mineralstoffe (insbesondere Spurenelemente, z.B. Iod) und Aminosäuren. Dieses food4future-Projekt widmet sich der Untersuchung dieser nährstoffreichen Algen, um ihre Bioverfügbarkeit – also die Aufnahme und Verwertung der Nährstoffe im menschlichen Körper – im Rahmen einer Humanstudie zu untersuchen. Das Projekt beschäftigt sich primär mit der Gruppe der Carotinoide. Carotinoide sind fettlösliche Pigmente, vor allem bekannt aus Obst und Gemüse (β-Carotin aus Karotten ist der prominenteste Vertreter), sie kommen jedoch auch in Mikro- und Makroalgen vor; einige Carotinoide sind ausschließlich in marinen Quellen zu finden. Ernährungsphysiologisch sind die Carotinoide vor allem als Antioxidantien relevant, unterstützen die Sehkraft und können das Immunsystem stärken. Einige Carotinoide sind wichtige Vorstufen für das essentielle Vitamin A.

Die zweite Förderphase konzentriert sich auf die Durchführung einer humanen Interventionsstudie sowie die Analyse von Mikronährstoff-Profilen in verschiedenen kommerziell erhältlichen Algen. Eine analytische Methode zur Bestimmung der marinen Carotinoide, darunter Astaxanthin, Neoxanthin, Cantaxanthin, Fucoxanthin und Violaxanthin welche in verschiedenen Makroalgenarten vorkommen wird entwickelt. In der Humanstudie analysiert das food4future-Projekt wie sich die Einnahme eines Algenpräparates auf die Konzentration von Mikronährstoffen, Aminosäuren, Antioxidantien und Redox-Biomarkern im Blut auswirkt. Besonders entscheidend ist, ob Algenprodukte ernährungsrelevante Biomarker im Blut signifikant verbessern können. Interessant ist auch die Frage, ob die Einnahme von Algenpräparaten sich aufgrund der antioxidativen Wirkung der Carotinoide auch positiv auf Redox-Biomarker im Plasma auswirkt.

Langfristig könnten die Ergebnisse dieser Forschung nicht nur neue Produkte inspirieren, sondern auch zur Entwicklung personalisierter Ernährungsstrategien beitragen. Mit diesen Erkenntnissen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen und gesunden Ernährung – im Einklang mit den planetaren Grenzen.

Kontakt
Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal

Webseite
www.dife.de/

Projektlaufzeit
Oktober 2024 - September 2028

Interaktion zu f4f- & assoziierten Partnern
IGZ, UB

Portraitfoto Daniela Weber

Dr. Daniela Weber

Projektleiterin

Dr. Daniela Weber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Molekulare Toxikologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE). Ihr Interesse gilt der Untersuchung fettlöslicher Mikronährstoffe in humanen Studien mit Bezug zum Alter. In food4future ist sie mit Prof. Dr. Tilman Grune (DIfE) als Projektleiterin für das Teilprojekt Bioverfügbarkeit von Mikronährstoffen am Beispiel von Makroalgen zuständig.

Portraitfoto Ha Anh Tran

Ha Anh Tran

Doktorandin

Ha Anh Tran ist Ernährungswissenschaftlerin und derzeit als Doktorandin in der Abteilung Molekulare Toxikologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) beschäftigt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in Humanstudien und der Quantifizierung fettlöslicher Mikronährstoffe mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie. Sie arbeitet in food4future im Teilprojekt Bioverfügbarkeit von Mikronährstoffen am Beispiel von Makroalgen.