Effektive Maßnahmen zur Erhöhung der Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit als Reaktion auf COVID-19

Policy Brief für die Gestaltung des Corona-Sofortprogramms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

02.12.2020
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Policy Brief zum Thema Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit in der Corona-Pandemie

In LMICs (low- and middle-income countries), also so genannten „Entwicklungsländern“ hatte und hat die COVID-19-Pandemie drastische Auswirkungen auf die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit der dort lebenden Bevölkerung. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der von Hunger bedrohten Menschen 2020 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppeln, so dass effektive Hilfsmaßnahmen mehr denn je erforderlich sind.

 

Im Mai traf sich das RIE-Thementeam des Deutschen Institut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) zu einer Sondersitzung anlässlich der COVID-19-Pandemie, um vorliegende Erkenntnisse aus Evaluierungen, insbesondere aus so genannten Rigorous Impact Evaluations (RIEs) zur Bewertung z. B. von Entwicklungshilfemaßnahmen und systematischen Übersichtsartikeln (Systematic Reviews) für die Gestaltung des Corona-Sofortprogramms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aufzubereiten. Die vom BMZ und dem Deutschen Institut für Entwicklung publizierten Policy Briefs fassen den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum Thema kurz und verständlich zusammen und sollen einen Beitrag zu einer wirksamen und evidenzbasierten deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit leisten.

Einer dieser Policy Briefs thematisiert die Bewertung von Interventionsmaßnahmen zur Erhöhung der Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit in LMICs während der Corona-Krise und wurde von einem Autorinnenteam, das food4future-Partnerin Dr. Hanna Freudenreich vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) mitgeleitet hat, verfasst. Sie fassen die zentralen Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen der Evaluationen und Reviews wie folgt zusammen:

  • Die soziale Sicherung für vulnerable Gruppen (Frauen, Kinder und Jugendliche, Arme Menschen in Städten sowie Kleinbauern) sowie jene, die durch die COVID-19-Pandemie am stärksten von Einkommensverlusten betroffen sind, muss erhalten und erweitert werden um die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
  • Ernährungssystem-Interventionen müssen in Hinblick auf Sicherheits- und Hygienestandards angepasst werden und flexibel sein – zweckgebundene Mittel sollten daher vermieden werden, damit bedarfsgerechte Hilfe geleistet werden.
  • Weitere Forschung sowie die Erhebung von Echtzeit-Daten ist notwendig, um die Wirkung der Hilfsmaßnahmen im Zuge der COVID-19-Pandemie zu analysieren. Dabei können nach Zielgruppen sowie regional aufgeschlüsselte Daten politische Entscheidungen beeinflussen, die das Funktionieren von Lebensmittelsystemen sicherstellen.

Am 08. Dezember wird der Policy Brief „Effective interventions to increase food and nutrition security in response to Covid-19“ von Dr. Hanna Freudenreich (IGZ) und Dr. Kathrin Demmler (GAIN) in einem Webinar von 13.00-13.30 Uhr vorgestellt.

Die Veranstaltung ist kostenlos und in englischer Sprache. Über diesen Link können Sie am WebEx-Webinar teilnehmen:

Policy Brief | "Effective interventions to increase food and nutrition security in response to Covid-19"