Science | Fiction
Kann Zukunfts-Literatur Inspirationen für innovative Ansätze in der Forschung zur Nahrungsmittel- und Agrarproduktion liefern?
24.03.2021
Dieser Frage werden Wissenschaftler*innen des f4f-Forschungsverbundes gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Dr. Natalie Moser von der Universität Potsdam in einer experimentellen interdisziplinären Zusammenarbeit nachgehen und mit Germanistikstudent*innen jüngere Zukunftsromane auf Konzepte hinsichtlich der Ernährung und Produktion von Lebensmitteln untersuchen.
Das literaturwissenschaftliche Seminar widmet sich im Detail der Frage, auf welche Weise Zukunftsromane die Themen Ernährung, Versorgung und Nahrungsmittelproduktion behandeln. Wie, wann und wo ernähren sich Figuren in Zukunftsromanen? Welche Speisen und Getränke nehmen sie zu sich und welche (neuen) Nahrungsquellen verwenden sie dabei in welcher Form, z.B. als Pillen, als Brei oder durch Infusion? In welchem Modus – in Gemeinschaft oder alleine – erfolgt dies? Und welche Rolle spielen Handlungen, die die Ernährung und Versorgung der Figuren über das jeweilige Jetzt hinaus gewährleisten?
Die Germanistikstudent*innen werden Szenarien in Zukunftsromanen wie „Miakro“ (2019) von Georg Klein oder „Sendbo-o-te“ (2018) von Yoko Tawada, aber auch in Filmen oder (Computer-)Spielen analysieren und ihre Beobachtungen und Ergebnisse mit den Wissenschaftler*innen aus food4future und dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbauvor dem Hintergrund aktueller technologischer Entwicklungen und gesellschaftlicher Trends in Bezug auf Ernährung und Nahrungsmittelproduktion diskutieren.
Basierend auf dem interdisziplinären Austausch über (fiktive) Zukunftsszenarien und die Zukünftigkeit literarischer Ernährungs- und Versorgungsdarstellungen könnten sich möglichweise sogar Ansätze für neue und disruptive Forschungsideen für den Agrifood-Bereich ergeben.