food4future präsentiert Paternoster für urbane Lebensmittelproduktion

Bewegliche Anlage ermöglicht Indoor-Produktion in der Vertikalen

26.04.2023
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Ein neues, im Forschungsverbund food4future entwickeltes Paternoster-System soll zukünftig für die Produktion der Modell-Organismen genutzt werden, die food4future als Nahrung der Zukunft erforscht: Salzpflanzen und Algen, aber auch Quallen und Grillen. Für die neue Technologie interessieren sich auch der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, der Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz sowie die brandenburgische Wissenschaftsministerin Manja Schüle. Sie ließen sich das Paternoster-System bereits von food4future-Wissenschaftler*innen zeigen.

Die Brandenburger Wissenschaftsministerin beim Besuch der Wildauer Forschungseinrichtung. Foto: T. Förster

Das neue System für die Indoor-Kultivierung alternativer Organismen bewegt einzelne geschlossene Einheiten, in denen sich die Organismen befinden. In den geschlossenen Kompartimenten kann die Produktion der Organismen unter kontrollierten Bedingungen genau gesteuert werden während sie sich um eine vertikale Achse bewegen. So lässt sich einerseits der Raum in der Höhe ausnutzen und andererseits die Organismen überwachen und ernten.

Das Paternoster-System haben Wissenschaftler*innen im Forschungsfeld „Urbane Bioräume“ am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) im Forschungsbereich Polymermaterialien und Composite (PYCO) entwickelt. Das Großgerät wurde mit Mitteln des Förderprogramms für Forschungsinfrastruktur des Landes Brandenburg angeschafft.

Prof. Dr. Christian Dreyer, food4future-Forschungsfeldleiter und Arbeitsgruppenleiter am IAP, und sein Team haben den Paternoster für die Nahrungsmittelproduktion bereits zwei Delegationen aus der Politik präsentiert. Am 27. Februar ließen sich Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, und Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin, das System am neuen Standort des Fraunhofer IAP PYCO in Wildau gemeinsam mit 50 weiteren Gästen erklären.

Prof. Dreyer erklärt Wirtschaftssenator Schwarz und Wirtschaftsminister Steinbach (2. bzw. 4.v.r.) die Besonderheiten des Paternosters. Foto: T. Lerz

Am Tag darauf war Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg zu Gast in Wildau, u.a. mehr über das Paternoster-System und den nachhaltigen Leichtbau in Wildau zu erfahren.

Die Nutzung der Vertikalen ist ein entscheidender Aspekt in der Zukunftsvision von food4future, denn das Projekt will Lebensmittelproduktion in der Stadt ermöglichen. Dort sind Flächen knapp. Die Produktion soll sich daher flexibel in bereits bestehende Räume einpassen können wie beispielsweise ehemalige Industriebauten  – und den Raum in der Höhe nutzen. Die aktuelle Pilotanlage des Paternoster-Systems besteht aus Edelstahl, im Rahmen von food4future sollen die Kompartimente jedoch aus speziell entwickelten Composit-Leichtbaumaterialien gefertigt werden um das System flexibler zu machen.

Mehr Informationen über das food4future-Projekt und die Entwicklung der "Urbanen Bioräume" finden Sie in der Projektbeschreibung und im Interview mit Jakob Sabban.

JW