Zukunftsprojekt "Behrens-Ufer"

Prof. Monika Schreiner als Mitglied des food LABs bei einem Round Table Gespräch

08.12.2023
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Am Behrens-Ufer in Berlin-Oberschöneweide entsteht ein Vorzeigeprojekt: Hier soll an der Spree eines der innovativsten und nachhaltigsten Gewerbequartiere Europas als Wissens-Hub entstehen. food4future-Projektkoordinatorin Monika Schreiner ist Mitglied im food LAB Behrens-Ufer ("BE-U") und nahm am 07. Dezember an einem gemeinsamen Roundtable teil.

Das Behrens-Ufer ist ein Transformationsprojekt von einem ehemaligen Industriegebiet zu einem Technologiestandort, an dem Forschung, Entwicklung und Produktion mit urbanem Leben, Kunst und Kultur verbunden werden. Das nachhaltige Konzept setzt auf zukunftsfähige Energielösungen und eine umfassende Kreislaufwirtschaft, um den sozio-ökologischen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.

Insbesondere die Kreislaufwirtschaft ist in diesem Projekt für uns von großem Interesse, da eine möglichst weitgehende Selbstversorgung angestrebt wird. Dies soll durch verschiedene Kreislaufsysteme erreicht werden, die Ressourcen und Wertstoffe, die bei der Produktion anfallen, vor Ort erzeugen, nutzen und wiederverwerten. Beispiele hierfür sind die Lebensmittelproduktion in Vertical Farming Systemen, Regenwasserspeicherung und -nutzung oder thermische Verwertung. Um diese Ziele zu erreichen, wurde das BE-U food LAB gegründet, eine Expert*innengruppe, die als integraler Bestandteil ihre Arbeitsergebnisse direkt in die Projektentwicklung einfließen lässt.

Das Roundtable-Gespräch fand am 7. Dezember mit verschiedenen Akteur*innen und Expert*innen des BE-U-Projekts und des food LABs statt. Das Treffen bot einen intensiven Austausch über die ineinander greifenden Themen Fachkräftesicherung, Klimaneutralität und Digitalisierung, die zusammen ein 'magisches Dreieck' bilden und wegweisende Impulse für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft setzen können. Diskutiert wurde, wie sich diese Aspekte auf die Gestaltung lebenswerter Städte mit hoher Aufenthaltsqualität auswirken und welche Projekte in Schöneweide dazu beitragen können. Ein zentraler Fokus lag auf der Weiterentwicklung und Ertüchtigung des Gebäudebestandes, um den Herausforderungen und Chancen von Klimaanpassung und Biodiversität im urbanen Raum gerecht zu werden. Von besonderem Interesse war die Frage, wie die Informationstechnologie dabei entscheidend unterstützen kann. Es wurde diskutiert, ob mit Hilfe der Digitalisierung Gebäude, Quartiere oder ganze Städte modernisiert und transformiert werden können und damit neue Standards für Wirtschaft und Gesellschaft gesetzt werden können.

Vor allem die Bedeutung von Biodiversität und Stadtbegrünung war für uns von besonderem Interesse. Hier wurden Fragen zur Nahrungsmittelproduktion in der Smart City, insbesondere im Kontext von Indoor- und Outdoor Farming in der Stadt, aufgeworfen. Die Rolle der Informationstechnologie in diesem Zusammenhang wurde ebenso diskutiert wie der Einfluss von IT-Unternehmen und digitalem Wissen auf Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus wurde diskutiert, ob und wie die Themen Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Biodiversität die Karriereplanung und die Erwartungen an digitale Lebens- und Arbeitswelten der Studierenden beeinflussen.

Insgesamt bot das Treffen einen umfassenden Einblick in die komplexen Zusammenhänge von Fachkräftesicherung, Klimaneutralität und Digitalisierung sowie deren Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung von Städten und Gesellschaften.

Gruppenfoto des Roundtable-Gesprächs (c) murexphoto

Die Teilnehmenden des Roundtable-Gesprächs waren (v.l.n.r.) Dr. Gregor Keck (Leiter Kommunikation der DIEAG Unternehmensgruppe, die das BE-U-Projekt leitet), Felix Gold (Geschäftsführer, DIEAG Investmentmanagement GmbH), Prof. Dr. Monika Schreiner (Projektkoordinatorin Agrarsysteme der Zukunft und food4future am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau e.V.), Christian Raum (Chefredakteur der Zeitschrift S@PPORT), Gastgeberin Prof. Dr.-Ing. Regina Zeitner (Studiengang Facility Management, Hochschule für Wirtschaft und Technik), Natalie Tacke (Head of Food LAB, BE-U Quartiersmanagement GmbH), Prof. Dr. Tilo Wendler (Vizepräsident Hochschule für Wirtschaft und Technik) und Andre Biener (Director, SAP University Alliances).

Das Magazin S@PPORT wird im kommenden Jahr exklusiv über die Veranstaltung berichten – wir freuen uns auf den Beitrag!

Mehr Information zum BE-U food LAB

Das BE-U food LAB widmet sich der Herausforderung einer nachhaltigen Lebensmittel­versorgung in großstädtischen Ballungsräumen. Das BE-U wird zu einem Entwicklungszentrum für innovative Unternehmen aus dem Lebensmittelsektor gemacht, die im Schulterschluss mit einschlägigen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen am Standort eine urbane Lebensmittelproduktion aufbauen und mit den Verbrauchern im Quartier – Restaurants, Cafés und Einzelhändlern – in einer ganzheitlichen Kreislauf­wirtschaft miteinander verbindet.

Das food LAB wird nicht nur den Anbau von Lebens­mitteln in städtischen Gebäuden durch Technologien wie Vertical Farming erforschen, sondern auch logistische Optimierungen vorantreiben, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Wir erkennen die Herausforderungen einer nachhaltigen Nahrungsversorgung. Wir sehen auch die Anforderungen, die im Hinblick auf die Vermeidung von Verpackungsmüll an den Transport von Lebensmitteln gestellt werden. Über das BE-U food LAB finden Akteure zusammen, die unsere Vision der urbanen Lebensmittelversorgung der Zukunft teilen und mit uns gemeinsam die richtigen Schritte in diese Richtung gehen."

(Quelle Text: BE-U food LAB).