3. Statusseminar »Agrarsysteme der Zukunft«

Auf dem Weg zur Transformation

17.10.2022
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Das diesjährige Statusseminar der Förderlinie fand als digitale Konferenz statt

Am 5. und 6. Oktober 2022 fand das dritte Statusseminar der BMBF-Förderlinie »Agrarsysteme der Zukunft« statt. Bei der Online-Konferenz mit über 180 Teilnehmenden präsentierten die acht Konsortien und die Zentrale Koordinierungsstelle die Fortschritte ihrer Arbeiten. Ein besonderer Fokus lag in diesem Jahr auf der Zusammenarbeit der Konsortien zur Umsetzung der entwickelten Transformationspfade.
 

Bei der Eröffnung der Veranstaltung betonte Dr. Klaus-Peter Michel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Bedeutung des systemischen Ansatzes von »Agrarsysteme der Zukunft«, der auf langfristige und nachhaltige Lösungen ausgerichtet ist.

Impulse für den Wandel in der Agrarwirtschaft gab anschließend der Transformationsexperte Dr. Boelie Elzen von der Wageningen University & Research in seiner Keynote Speech, in der er Erkenntnisse aus über 20 Jahren Transformationsforschung im Agrarsektor teilte. „Die großen Herausforderungen sind nicht technologisch, sondern ökonomisch, politisch und sozial“, so Elzen. Zu den Erfolgsfaktoren von Transformation gehöre es, verschiedene Innovationen zu kombinieren („smart combinations“), Transformationspfade in einzelne, überschaubare Schritte zu zerlegen, die Menschen von Anfang an in Prozesse zu involvieren und mit Landwirt*innen mit einer Pionierhaltung zusammenzuarbeiten.

Im Anschluss an die Keynote stellten die Konsortien ihre Projektfortschritte in Präsentationen vor:

  • Das Konsortium SUSKULT, das an einem nachhaltigen Kultivierungssystem für Nahrungsmittel in Metropolregionen forscht, berichtete u. a. von der Eröffnung seiner Demonstrationsanlage.
  • RUN stellte Fortschritte u. a. mit Blick auf die Eröffnung einer Pilotanlage im Südwesten Deutschlands vor, wo eine Nährstoffgemeinschaft für eine zukunftsfähige Landwirtschaft erprobt werden soll.
  • CUBES Circle präsentierte u. a. den Entwicklungsstand der drei Produktionseinheiten (Plant Cube, Insect Cube, Fish Cube) ihres entstehenden urbanen modularen Produktionssystems.
  • food4future gab u. a. Einblicke in die App zur Erhebung von Ernährungs- und Vitaldaten, welche die Forschung des Konsortiums an einer Ernährung der Zukunft unterstützt.
  • NOcsPS berichtete u. a. von Ergebnissen ihrer Feldversuche in Baden-Württemberg und Brandenburg. Erprobt wird dort ein Agrarsystem, das auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz verzichtet.
  • GreenGrass teilte u. a. Erkenntnisse aus seinem LivingLab zur innovativen Gründlandnutzung.
  • Fahrerkabine 4.0 führte u. a. den Demonstrator der neuartigen Fahrerkabine vor, an der das Konsortium forscht.
  • DAKIS gab u. a. Einblicke in die Prototyp-Entwicklung ihres Digitalen Wissens- und Informationssystems für die Landwirtschaft.

Die Präsentationen der Konsortien wurden ergänzt durch Young Talent Talks und Focus Talks, bei denen Wissenschaftler*innen aus den Konsortien einzelne Themen ihrer Arbeit vertieft darstellten. Den Abschluss der zweitägigen Veranstaltung bildete eine Verständigung über die weitere strategische Zusammenarbeit der Konsortien, um die technologische und gesellschaftliche Transformation der Agrarsysteme voranzutreiben. Dafür arbeitet »Agrarsysteme der Zukunft« entlang von vier Transformationspfaden: integrative Indoor-Produktionssysteme, nachhaltige Landbewirtschaftungssysteme und Management, lokale und regionale (Stoff-)Kreislaufsysteme, gesunde und attraktive Arbeitssysteme in der Agrarwirtschaft.

Zusammenfassend betonten Prof. Dr. Monika Schreiner und apl. Prof. Dr.-Ing. Thomas Weith von der Zentralen Koordinierungsstelle die Bedeutung der Veranstaltung, da nun konkrete Schritte zur Transformation der Agrarsysteme gemeinsam über die einzelnen Projekte hinaus in die Umsetzung starten.

Dr. Klaus-Peter Michel (BMBF, r.) und Prof. Dr. Monika Schreiner (Agrarsysteme der Zukunft) eröffneten das Statusseminar. (Foto: Agrarsysteme der Zukunft)

Insgesamt nahmen über 180 Personen an der zweitägigen Konferenz teil. Ein Teil des Statusseminars fand in parallelen Sessions statt. (Foto: Agrarsysteme der Zukunft)